Leslie-G. HUNT

Biographie

Im Wandel der Zeit - von "How are you?" zu "C est la vie!"

Die Metamorphose eines amerikanischen Künstlers in Frankfurt und Los Angeles zu einem frankophilen Amerikaner, der die Würze des Meeres an der Côte d Azur wie die Luft zum atmen braucht.

Das Talent wurde ihm in die Wiege gelegt und in der Tat ist Leslie G. Hunt ein begnadeter Zeichner und Maler. Nicht nur internationale Galerien und namhafte Firmen (für die Leslie G. Hunt im Auftrag immer wieder Sondereditionen erstellt) schätzen seine Kreativität, sondern auch ein großer privater, weltweiter Sammlerkreis.

Seine Arbeiten sind geprägt von einem machtvollen Anspruch auf handwerkliche Qualität, Perfektionismus im Detail und hintersinnigem Intellekt.

Leslie G. Hunt ist vielseitig und sein äußerst filigraner Zeichenstil ist Hauptteil seines Oeuvres. Unzählige Farbradierungen, gearbeitet in einer unfassbaren Liebe zum Detail, zu den unterschiedlichsten Facetten und Themen des Lebens, sind charakteristisch und zeigen uns deutlich, dass das Grafische seit Jahrzehnten sein Metier ist.

Eine unverkennbare "Handschrift" zieht sich wie ein roter Faden durch das Werk von Leslie G. Hunt, und alle seine Werke sprechen die gleiche Sprache, auch wenn sie von unterschiedlichen Lebensbereichen erzählen oder in den unterschiedlichsten Techniken geschaffen wurden. Die geflügelte Zeichenfeder ist sein Markenzeichen.

Mit einem kurzen, flüchtigen Blick kann man die Bilderwelten eines Leslie G. Hunt nie erschließen, denn sie schweifen weit aus und fordern unsere Phantasie und unsere genaue und geduldige Beobachtungsgabe!

Seine Radierungen sind in jener Sprache geschaffen, für die der Künstler international am besten bekannt ist: Bilder mit filigranen Details und ausdrucksstarken Farben. Aber Leslie G. Hunt liebt nicht nur das kreative Schaffen, er liebt auch Reisen und ist ein Verehrer der südeuropäischen Kultur.

Farben und Motive lassen uns eintauchen in eine Welt von Sonne, Fernweh und mediterraner Lebensart.

Ganz bewusst lässt Leslie G. Hunt die negativen Aspekte in seinen Werken aus, konzentriert sich auf das Schöne, das Harmonische, das Interessant-Unbeschwerte; er will den Menschen ein positives Lebensgefühl mit auf den Weg geben. Für ihn ist Kunst ein Kraftreservoir in einer Zeit täglicher Katastrophen und von dieser Kraft möchte er etwas weitergeben in seinen Werken, die entstehen, in seiner "Werkstatt der Phantasie"!

LESLIE G. HUNT, der in Deutschland ansässige Künstler aus Texas (USA), hat vor allem durch seine Farbradierungen in den letzten Jahren Bedeutung in der Grafikszene erlangt.

Seine Arbeiten sind schon allein deshalb ungewöhnlich, will sie vom Betrachter etwas abverlangen, das leider in der allgemeinen Bilderflut zu ersticken droht, nämlich Beobachtungsgabe.

HUNT liebt die Details und setzt dies auch bei den Freunden seiner Kunst voraus. Nur diejenigen, die sich den Genuß an kleinen unaufdringlichen Pointen bewahrt haben, können die Freude, die LESLIE mit seinen Arbeiten verbreitet, wirklich genießen.

Man muß schon genau hinsehen!

Die „Werkstatt der Phantasie“, wie der Künstler sein Atelier nennt, steht für das Konzept, Kunst in den Alltag zu bringen. Sein Signé, eine gefüllte Zeichenfeder, symbolisiert die Intension, den Betrachter auf Traumreisen zu führen, die manches von den Genüssen und Lüsten des Künstlers offenbaren, aber auch beim Betrachter „Ah- Erlebnisse“ auslösen.

Da ist zum Beispiel die neu entdeckte Liebe zu den Zigarren. Diese sehr kultivierte Form des Tabakrauchens erscheint auch gleich in einem Blatt, wo ganz im Detail und im richtigen Maßstab, verschiedene Zigarrensorten mit den dazugehörigen Accessoires dargestellt sind.

Versehen sind diese entzückenden kleinen Zeichnungen mit den entsprechenden Begriffen, so daß der Betrachter nicht nur sieht, worin sich eine Havanna von einer brasilianischen Zigarre unterscheidet, sondern auch gleich die richtigen Fachbegriffe dazulernt und zukünftig in der Welt der Zigarrenraucher mitreden kann.

So wie dieses Blatt haben auch andere Arbeiten des Künstlers etwas „Lehrreiches“, das dem Betrachter ein Schmunzeln entlockt.

Die lexikalische Darstellung ist der Grundbaustein seiner Bilder. Deshalb haben LESLIES Szenerien auch oft liebevoll Gestaltete, aus vielen kleinen Symbolen zusammengesetzte Rahmen, die mit der Radiernadel den Rand des Blattes bilden. Von lexikalischen Darstellung ausgehend, die er in alten Büchern findet, läßt er seine Phantasie Spielen. Er verwendet diese „Fundstücke“, um sie konzeptionell zu einer Bildgeschichte zu verbinden, in die seine Persönlichen Empfindungen eingehen.

Da sind zum Beispiel die Reisen. Die Erkundung fremder Gegenden mit dem Fahrrad. Dem Automobil oder dem Luxusliner, der auch bei ihm „Titanic“ heißt, aber nicht am Eisberg zerschellt.

Wir begeben uns auf „romantische“ Reisen durch die Welt der Märchenschlösser und durch zauberhafte Landschaften. Alles ist in einem sauberen, nicht aufdringlichem Strich „protokolliert“ einem Strich, der so rein ist wie die Kanten der Radierplatte auf HUNTS Blättern.

Natürlich haben wir auf dieser Reise einen „Picknickkorb“ dabei, worin wir alles genau an dem Platz finden, wo es hingehört. Und das kleine rote Herz zwischen den Gläsern drückt aus, daß es wohl eine Reise zu zweit gewesen sein muß, die ihn in diese wunderschöne Gegenden führte.

Etwas verruchter geht es auf Blättern zu, die von einer USA- Reise erzählen. Dort finden wir Chips von einem Spielkasino in Las Vegas und einen roten Damenstiefel, dem LESLIE auf der Visitenkarte einer Liebesdienerin begegnet ist, die er an der Windschutzscheibe seines Wagens fand.

Der biographische Charakter, den die Blätter aufweisen, ist evident. HUNT „sammelt“ offensichtlich Details aus dem Alltag, Bemerkenswertes, das ihm begegnete, bewahrt er in seinem „Album“ auf, ein Album, das, im Gegensatz zu dem von uns gewöhnlichen Leuten“, aus feinen, meisterhaft gefertigten Farbradierungen besteht.

Kunst ist für LESLIE, so sagt er im Gespräch, ein Kraftreservoir in einer Zeit täglicher Katastrophen. Er will mit seinen Bildern Optimismus verbreiten, aber nicht Blauäugigkeit. Die Schrecken der Gegenwart brauche man sich nicht auch noch in der Kunst permanent vor Augen zu halten. Die Kunst sei der Ort des Schönen, Angenehmen und Interessanten.

Was LESLIE G. HUNT darunter versteht, erfährt der Betrachter, wenn er sich Zeit nimmt, seine Arbeiten wirklich genau anzuschauen.

Text von: Dr. Helmut Orpel

1954 In Temple/Texas von deutsch-amerikanischen Eltern geboren || Erste Schuljahre in Los Angeles – weitere Schul- und Berufsausbildung in Deutschland
1974 Erste Ölbilder
1975 Erste Radierungen
1976 - 79 Designer in einem Architekturbüro in Los Angeles
1979 - 84 Mitarbeit in einem Hochhausplanungsteam in Frankfurt/M. (Neubau Deutsche Bank)
1980 Einrichtung einer eigenen Radierwerkstatt in Frankfurt/M.
1984 - 86 Artdirektor
1986 Beginn seiner Arbeit als freischaffender Künstler
ab 1982 Zahlreiche Ausstellungen im In- und Ausland || Editionen für internationale Firmen wie: Mercedes Benz, American Express, Pepsi Cola, SAAB, Siemens, Asta Medica, Braun, Mummertt & Partner, Arabella Hotels, Lancia und einige mehr
1999 Mischtechnik auf Leinwand
2000 - 01 Grossfomative „Icon“ Bilder in verschiedenen Zyklen – Objekte bzw Installationen von Firmenlogos und „Love-Notes“ „@“, „€“ – Bilder – Verarbeitung von Edelmetallen wie 24 Karat Blattgold
2002 Dekor „Love-Notes“ für die Rosenthal studio-line
2003 Grosse Icon-Objekte für die VDE in Frankfurt/M. und Offenbach || COLT Teleccom Art 2003 – Kunst, Kulinarisches und Kommunikation in sechs Städten || Edition Bombardier – Kassel
2004 Artist Schmuck Collektion – Räsentation auf der Inhorgenta / München || Neue Arbeiten „Love-Note Objekte“ || Edition und Kalender für die Fima Sysmex – Japan || Edition zur Börseneinführung von Wincor Nixdorf
2005 Dekor „Golf-Art“ für die Rosenthal studio-line || Edition Kyocera Mita Deutschland || Edition „Göttingen“ für die Galerie Nottbohm
2006 Neue Editionen „City Prints“ || art bodensee – Dornbirn || Edition “Braunschweig” für die Galerie Kaphammel
2007 art bodensee – Dornbirn || Edition „Bremen“ für die Galerie Kunst am Wall || Edition „Georg-August-Universität“ Göttingen || Ausstellung Galerie Neuheisel – Saarbrücken
2008 Edition „Kassel“ und Ausstellung Galerie Puri, Kassel || Ausstellung Galerie Nottbohm, Göttingen || ArtProjekt Commerzbank AG, Frankfurt || art bodensee – Dornbirn
2009 Neues Atelier an der Cotê d’Azur || Art Karlsruhe || Ausstellung Galerie Steinberger – Weikersheim || art bodensee – Dornbirn / Österreich
2010 Antique&Kunstmesse Düsseldorf || Edition Harzer Schmalspur Bahn – Wernigerode || Eiditon Schober Ditzingen || Ausstellung Galerie Ansichtssache – Lübeck || art bodensee – Dornbirn / Österreich || Edition „Lübeck“ für die Galerie Ansichtssache, Lübeck || Edition „Ulm“ für das Kunsthaus Frey, Ulm

Bildhafte Handschriften

Unbeschwertheit ist ein wichtiger Teilaspekt in den Werken Leslie G. Hunts. Der Künstler vereint seine analytische Beobachtungsgabe mit der Fähigkeit, das Gesehene in einen neuen, ungewöhnlichen Kontext zu übersetzen. Seine Bilder wecken Neugier bei den Betrachtern und lassen sie selbst genauer hinsehen. Hunts scharfer Blick auf die Welt ist dabei immer voller Humor und oft steckt eine liebevolle Ironie in seiner Kunst.

Unverwechselbar und immer wiederkehrend in seinen Arbeiten sind seine kalligrafischen Elemente. Kurze Texte, Beschreibungen, Hinweise sowie Symbole oder einfach klassische Schönschriften gehen Hand in Hand mit phantasievollen Motiven. Dieser Stil, er selbst nennt ihn seine Handschrift, wird in der ganzen Welt wiedererkannt und geliebt.

Wer aber ist dieser Mensch, der uns hier in seine phantasievolle Welt einlädt?  

Leslie G. Hunt ist ein „Seh-Mensch“. Er setzt seine Wahrnehmungen und Empfindungen in seine eigene Sprache um – seine Kunst. Als internationaler Künstler und Visionär der Gegenwart spricht er aber mehr als eine Sprache – besser gesagt, er findet neue Sprachen. Er stellt uns Ausdrucksweisen vor, die das Resultat sind aus kreativer Neugier sowie dem Gespür für die Bewegungen der Zeit. Veränderungen in der Gesellschaft und in der Technik sind für Hunt von großer Bedeutung. Die Zukunft mit all ihren Überraschungen empfindet er als Gewinn. Vielleicht ist es auch ein Stück weit der Amerikaner in ihm, der seine Begeisterung für den Fortschritt ausmacht.

Die Radierungen sind in jener Sprache geschaffen, für die der Künstler international am besten bekannt ist: Bilder mit filigranen Details und ausdrucksstarken Farben. Aber Leslie G. Hunt liebt nicht nur das kreative Schaffen, er liebt auch Reisen und insbesondere Italien. Und so lernen wir ihn auch als Verehrer der südeuropäischen Kultur kennen. Farben und Motive lassen uns eintauchen in eine Welt von Sonne, Fernweh und mediterraner Lebensart.

Doch Leslie G. Hunt wartet auch mit zwei frischen Serien auf, die in einer neuen Sprache verfasst sind. Weniger filigran, dafür großflächiger angelegt, stellt der Künstler Icons in den Mittelpunkt seiner Aufmerksamkeit. Icons sind aus unserem immer komplexer werdenden Alltag nicht mehr weg zu denken und stehen zumeist für große, übergeordnete Zusammenhänge und Begriffe. Indem sie deren Vielschichtigkeit auf das Visuelle, das Bildhafte, reduzieren, avancieren sie zu Symbolen, die international wiedererkannt und verstanden werden.

Und so greift Hunt in dieser jüngeren Schaffensperiode moderne Ikonen wie das Euro-Zeichen auf und setzt sie in kräftigen Farben und glänzenden Edelmetallen gemeinsam in Szene mit seinen, immer ein wenig an alte Zeiten erinnernden, kalligrafischen Schriften. Auf diese Weise treffen sich Moderne und Althergebrachtes. Ihr harmonisches Nebeneinander bewirkt ein positives, fruchtbares Spannungsfeld. Geschichte, Gegenwart und Zukunft gehen ihre notwendige Symbiose ein.

Einen eignen Zyklus widmet Hunt dem @-Zeichen. Hintergrund ist nicht nur seine Faszination für die Möglichkeiten, die Computer und Internet der Gesellschaft eröffnen. Das @ spiegelt wie kein anderes Symbol die Veränderungen unserer Kommunikation wider und steht daher deutlicher als alle anderen Icons als Sinnbild für eine ganze Generation.

Mit seiner neuen Ausdruckweise bewegt sich Leslie G. Hunt verstärkt auf dem internationalen Parkett der Kunst. Sind seine filigranen Arbeiten schon weltweit renommiert, stoßen sie doch auf natürliche Sprachgrenzen. Denn um den tieferen Sinn und den Humor seiner Arbeiten zu erkennen, ist es von Vorteil, die in Englisch oder Deutsch verfassten Wortspiele und Beschreibungen zu verstehen. Durch die Arbeit mit Icons verlässt er den sprachlich gebundenen Raum und verleiht seinen Werken die Ungebundenheit des Zeichenhaften.

Leslie G. Hunt ist ein Künstler mit Visionen. Visionen, die er sich in seinen Bildern erfüllt.

Und so wünsche ich Ihnen im Folgenden viel Freude mit der bildhaften Handschrift des Leslie G. Hunt.

Quelle: Leslie G. Hunt