Martin Bissiere

Biographie

Martin Bissière wurde 1962 in Paris geboren. Er wächst in einer Familie von Künstlern, die eine nicht unwesentliche Rolle in der Kunst des XX. Jahrhunderts gespielt haben, auf; sein Vater ist nämlich Louttre B., sein Großvater Roger Bissière, sein Großvater mütterlicherseits Louis Latapie. Trotzdem wird Martin Bissière seinen eigenen Weg gehen. Zuerst studiert er Musik, wendet sich aber dann endgültig Grafik und Malerei zu. Nach einer figurativen Periode, beeinflusst von Künstlern wie Markus Lüpertz oder Georg Baselitz, orientiert sich M.Bissière langsam in Richtung Abstraktion mit dem Thema „Gewalt“, sei dies akzidentielle oder durch Nachahmungstrieb. Dabei ist Bissière stark vom Thema „mimetische Gewalt“, das vom Anthropologen René Gérard theoretisiert wird, beeinflusst. Er hat unaufhörlich die dem abendländischem Humanismus eigenen Schwachstellen sowie die prekären Spuren einer anderen Rationalität aufgezeichnet, die dazu geeignet sind, das menschliche Schicksal anders zu gestalten. Für M.Bissière sind die abstrakten Bilder aufgrund ihres bloßen Vorhandenseins eine Alternative zur Gewalt. Durch sein Bestehen auf die Notwendigkeit von Gestus und Akzidentellem ist die Arbeit von Bissière wesentlich an die Energie gebunden, d.h., an die Übertragung von visuellem Empfinden und hic et nunc mit einer unbeteiligten Gewalt. Der Künstler erneuert auf diese Weise das Ritual der Modernität, indem er daraus das Wesentliche (nämlich der geheiligte Abdruck des Menschen) gewinnt. M.Bissière hat seit den 80-er Jahren sein Werk regelmäßig in Frankreich (Paris, Bordeaux, Nogent-sur-Marne, Abbaye de Balazac 2007, Villefranche du Rouergue 2008) und im Ausland (Deutschland, Luxemburg, Schweden) ausgestellt. Der Künstler nimmt ebenfalls an zahlreichen gemeinsamen Gruppenausstellungen, besonders im Salon des Réalitées Nouvelles, dessen Mitglied er ist, teil. Parallel zu seinen persönlichen künstlerischen Aktivitäten unterrichtet M. Bissière seit 1993 im Atelier des Beaux Arts in Paris.„Die Malerei ist ein Lebensstil, und aus diesem Grund nicht trennbar von einer Form von Professionalismus. Professionalismus beinhaltet regelmäßiges Arbeiten, anerkannte Kompetenz und Austausch mit anderen Berufskollegen. Für einen Künstler besteht das Ziel des Professionalismus darin, seine Konzentration, seine Energie und seine Sensibilität weiterzuentwickeln. Es existiert ein Wettbewerb zwischen den einzelnen Werken. Sie kämpfen miteinander um das Überleben, und das gelungene Bild ist ein unsicheres Paradies, bedroht von nachfolgenden Bildern. In unseren Gesellschaften mit ihrem total ästhetischen Anspruch wird die Malerei, wie andere Praktiken , von einer Form des Kommunitarismus berührt, die sie gleichzeitig isoliert und trägt. Im ersten Fall ist der Künstler das Opfer, im anderen ist er der Nutznießer, weil er imstande ist, seine Stimme im Konzert der Rivalitäten erklingen zu lassen“, schreibt Martin Bissière.

Quelle MARTIN BISSIERE